In der Fanny-Zobel-Straße entstehen zwei Wohnhochhäuser sowie ein Neubau für ein Apartmenthotel.
Die drei solitären Neubauten entstehen entlang des auf 10,5 Meter verbreiterten Spreeuferwegs, so dass ein weitläufiger Abstand zur vorhandenen Bebauung gewahrt wird.
Durch die frühere industrielle Nutzung des Areals ist der Boden des Grundstücks kontaminiert. Noch vor Baubeginn werden rund 30.000 Tonnen Erde ausgetauscht und eine neue Grünfläche mit sauberem Erdreich angelegt. Insgesamt entsteht so im Bereich zwischen der Alt- und der Neubebauung auf einer Fläche von rund 3.000 m² eine öffentlich zugängliche Grünanlage mit einem Kinderspielplatz mit einer Nettogrünfläche von rund 2000 m².
Die drei Gebäude sind unterschiedlich hoch und fügen sich in die Höhenstruktur der vorhandenen Bebauung am Spreeufer ein. So wird das Apartmenthotel eine Höhe von 63,5 Meter haben, die Wohngebäude sind 99 bzw. 110 Meter hoch und somit ebenfalls niedriger als der benachbarte Treptowers, der 125 Meter misst.
Über dem Gebäudesockel verfügen die Wohntürme über 30 bzw. 27 Geschosse, das Apartmenthotel über 17 Geschosse.
Der für das Grundstück vorliegende Masterplan sieht eine vollständige Bebauung des Flurstücks 146 mit einem Wohnblock sowie eine Verdreifachung der TwinTowers auf dem Flurstück 118 vor, d.h. insgesamt sechs gleichartige Baukörper. Entsprechend dieser Maßgabe wäre eine riegelartige Bebauung in den unteren Etagen entstanden, die abgesehen von zwei schmalen Durchstichen den Bewohnern der dahinter liegenden Wohnbebauung jeglichen Spreeblick nehmen würde. Durch die Nutzung der Höhe kann jedoch eine Minimierung der bebauten Grundstücksfläche erfolgen, sodass sichergestellt wird, dass die Qualitäten der bestehenden Wohnbebauung durch vielfältige Weit- und Durchblicke sowie Bezüge zur Spree erhalten bleiben.
Der Bürgerentscheid gilt für den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, unser Grundstück befindet sich im Bezirk Treptow-Köpenick. Somit setzen wir uns nicht über ihn hinweg. Gleichzeitig hätten wir nicht den Weg eines zeitlich aufwendigen und kostenintensiven Architekturwettbewerbs gewählt, wenn es uns nicht wichtig gewesen wäre, das beste Bebauungskonzept für den Standort zu finden. In diesem Fall ermöglicht nur die Umsetzung einer Hochhausbebauung den Erhalt des Spreeblicks.
Ja, der Uferweg bleibt auch in Zukunft frei zugänglich. Entlang der Spree wird die bisher 6 m breite Uferpromenade auf der Länge des Vorhabengebiets sogar auf eine Breite von 10,5 erweitert. Die Gehrechte zu Gunsten der Allgemeinheit sind zudem dauerhaft rechtlich abgesichert.
Aktuell befindet sich der südliche Teil des zukünftig erweiterten Uferwegs in einer Tiefe von 4,50 m in privatem Eigentum. Der nördliche Teil mit einer Tiefe von 6m (Flurstück 139) befindet sich in öffentlichem Eigentum. Durch den Erwerb des Flurstücks 139 wird eine einheitliche Gestaltung, Pflege und ausreichende Bewirtschaftung des Uferwegs in einer Breite von 10,50 m ermöglicht. Gleichzeitig wird rechtlich festgeschrieben, dass der Uferweg unbebaut bleibt und für den Fußgängerverkehr nutzbar bleibt.
Übrigens, erst durch Landgewinnungsmaßnahmen im Jahr 1994 wurde der Uferweg durch die Roland Ernst Gruppe – eine Voreigentümerin des Grundstücks – überhaupt geschaffen bzw. zugänglich gemacht. Vorher gab es dort keinen öffentlichen Gehweg bzw. war der Uferbereich ein Teil der auf dem Grundstück befindlichen Industriefläche.
Nein! Trotz der Höhe kommt es nicht zu einer Verschattung der benachbarten Bebauung. Durch die geographische Nordlage des Grundstücks sind alle drei Neubauten so ausgerichtet, dass ihr Schattenschlag ausschließlich auf die Spree fällt und die Nachbarbebauung somit nicht beeinträchtigt wird.
Ja. Im Rahmen der Bauplanung sind die Licht- und Beschattungsverhältnisse mittels einer umfassenden Schattenstudie analysiert worden, um sicherzustellen, dass die umliegende Wohnbebauung nicht verschattet wird. Dies war ein Kriterium, das wir den Teilnehmern unseres Architekturwettbewerbs auferlegt haben. Ein weiteres Kriterium war der Erhalt eines umfassenden Spreeblicks. Vor diesem Hintergrund hat sich die Jury auch für den Siegerentwurf entschieden: Er ermöglicht im Vergleich zu allen anderen Wettbewerbsteilnehmen, dass jeder der jetzt einen Spreeblick hat, diesen auch in der Zukunft behalten wird.
Die Hochhäuser werden sich prinzipiell günstig auf die Straßendurchlüftung und den Luftaustausch auswirken, da sie insbesondere bei geringen Windstärken durch thermischen Auftrieb an ihren Fassaden Luft aus dem Sockelbereich ansaugen und damit die Stadtdurchlüftung verbessern.
Auf der dem Wind zugewandten Seite verstärkt die Neubebauung mit den beiden Wohnhochhäusern und dem niedrigeren Bau des Hotels die lokalen bodennahen Windgeschwindigkeiten infolge der Abwinde vor den Gebäuden und an den Gebäudekanten in einem Umkreis von knapp 5 m.
Im Gegenzug wird die Windströmung im Abstand von 15 m vor den Gebäuden und im Windschatten der Gebäude (hier auch direkt ab der Fassade) durch ihren Windwiderstand deutlich beruhigt.
Bei Wind entlang der Flussufer werden sich absehbar gute Windkomfortverhältnisse ergeben, da sich die Gebäude gegenseitig Windschatten im Bodenbereich geben.
Durch die vorgeschlagene Planung mit Vordächern bzw. eingezogenen Erdgeschossbereichen sowie einer erhöhten Rauigkeit der Wohntürme infolge auskragender und umlaufender Balkone wird zudem einer zu großen Abwindwirkung vor den Gebäuden aktiv entgegengewirkt und der Windwiderstand zwischen den Gebäuden erhöht. So werden zusätzliche Belastungen im Aufenthaltsbereich so gering wie möglich gehalten, um möglichst leicht erreichbare geschütztere Zonen in kurzen Abständen anbieten zu können.
Auf dem Flurstück 146 entsteht auf dem Dach des oberirdischen Garagengebäudes und des Nahversorgers eine ca. 3000 m² große, öffentlich zugängliche Grünanlage. Diese Grünanlage besteht u.a. aus einer Nettogrünfläche von rund 2000 m² und einem Kinderspielplatz. Die öffentliche Zugänglichkeit und die Begrünung werden durch die textlichen Festsetzungen des Bebauungsplans rechtlich abgesichert. Ferner sind mindestens 18 der im Freiflächenplan vorgesehenen Bäume als Ausgleichspflanzungen planungsrechtlich abgesichert. Die Bäume dienen der Freiraumgestaltung der in besonderer Lage befindlichen Grundstücke und der Verbesserung des Naturhaushaltes, insbesondere des örtlichen Kleinklimas.
Das Konzept sieht für die nördliche Fanny-Zobel-Straße eine Verkehrsberuhigung vor. Die Fläche soll künftig nicht durch die Sockelgeschosse überbaut werden und für den Fußgängerverkehr nutzbar bleiben. In der Ost- und der West-Spange der Fanny-Zobel-Straße werden jeweils Wendehammer geschaffen. Hierdurch soll der störende Durchgangsverkehr unterbunden werden. Gleichzeitig wird die durch wildes Parken gekennzeichnete Parkplatzsituation bereinigt. Ein besonderes Erschließungskonzept sichert eine gleichmäßige Verteilung des Anwohner- und Besucherverkehrs auf die Ost- und die West-Spange der Fanny-Zobel-Straße.
Gehwege: Die öffentliche Nutzung der verkehrsberuhigten Straßenflächen durch Fußgänger wird über ein Gehrecht zugunsten der Allgemeinheit rechtlich gesichert. Das Ufergrundstück (Flurstück 118) wird nicht umzäunt. Die vielfältigen Querungsmöglichkeiten für Fußgänger zwischen Spreeufer und der verkehrsberuhigten Zone der Fanny-Zobel-Straße und der geplanten Grünfläche mit Spielplatz sowie zum Grünen Dreieck bleiben erhalten und werden verbessert.
Erschließungsverkehr: Die Zufahrt zur Tiefgarage/Garage soll über die westliche Fanny- Zobel-Straße erfolgen. Die Ausfahrt ist über die östliche Fanny-Zobel-Straße geplant und soll sich auf der Martin-Hoffmann-Straße in beide Richtungen verteilen. Der Erschließungsverkehr in der östlichen und westlichen Fanny-Zobel-Straße fährt jeweils nur in eine Richtung und erhält für den öffentlichen Verkehr ausgebildete Wendeanlagen. Die Verkehrsbelastung wird auf zwei Straßen verteilt und damit wird eine gleichmäßige Verkehrsverteilung erzielt.
Park- und Stellplätze: Der Wegfall der 18 kostenfreien Stellplätze im nördlichen Bereich der Fanny-Zobel-Straße durch die Verkehrsberuhigung, wird durch den Garagen- und Tiefgaragenbau aufgefangen. Zusätzlich zahlt die Agromex eine Ablöse für bereits angefallene Herstellungskosten der Parkplätze an den Bezirk. Durch die Beruhigung wird eine zusätzliche Freifläche mit Aufenthaltsqualität für Anwohner und Besucher geschaffen. Der störende Durchgangsverkehr zur Arena wird unterbunden.
Insgesamt werden ca. 335 Stellplätze errichtet. 31 der vorgesehenen oberirdischen Stellplätze werden dem Nahversorger zugeordnet, weitere 44 Stellplätze der vorgesehenen Parkraumbewirtschaftung. Dieser Garagenteil befindet sich mit einem Geschoss oberirdisch hinter dem Nahversorger im westlichen Teil der Fanny-Zobel-Straße. Die Kostenpflichtigkeit der Parkplätze ist von dem zukünftigen Betreiber des Nahversorgers der Parkgarage abhängig. Die Parkplätze für die Wohntürme und das Apartmenthotel werden der bis zu drei-geschossigen Tiefgarage des Ufergrundstücks zugeordnet.
Zusätzliche Wohnungen, die für Eigennutzer bestimmt sind, verändern das allgemeine Mietniveau nicht unmittelbar. Steigende Mieten sind dann festzustellen, wenn der Wohnraum in einer Stadt knapp wird. Das beobachten wir derzeit in Berlin und auch hier im Quartier. Aktuelle Vermietungen bewegen sich bereits oberhalb der Durchschnittswerte des Mietspiegels. Dieser Entwicklung der Wohnraumverknappung werden wir mit unserem Projekt ausdrücklich entgegen wirken.
Die rund 208 Wohnungen werden über durchschnittliche Wohnflächen im Bereich der Regelgeschosse zwischen 65 und 130 Quadratmetern verfügen und eignen sich somit für unterschiedlichste Zielgruppen.
Wir planen ein Apartmenthotel mit voraussichtlich ca. 154 Apartments. Ein Restaurant sowie ein kleiner Fitness- und Spa-Bereich sollen das Angebot ergänzen.
Angesprochen werden sollen Apartmenthotelgäste, die die Stadt in ihren „eigenen“ vier Wänden erleben wollen und es schätzen, sich dem üblichen Hotelaufenthalt entziehen zu können. Die Apartments werden so ausgestattet werden, dass sowohl ein kurz, vornehmlich auch längere Aufenthalte möglich sein werden.
Der Uferweg wird nicht nur erhalten, sondern auch um 4,5 Meter verbreitert. Zusätzlich wird eine auf einer Fläche von rund 3.000 m² öffentlich zugängliche Grünanlage mit einem Kinderspielplatz und einer Nettogrünfläche von 2.000 m²angelegt. Die Nord-Spange der Fanny-Zobel-Straße wird aufgelöst und dort eine verkehrsberuhigte Zone für Fußgänger eingerichtet, welche die Grünanlage und den Kinderspielplatz mit dem Ufergrundstück zur Spree hin verbindet. Die Zugänglichkeit des Uferwegs wird durch Gehrechte zu Gunsten der Allgemeinheit rechtlich abgesichert. Des Weiteren wird durch die Schaffung von Tiefgaragenstellplätzen die derzeitige Parksituation verbessert. Für ein besseres Nahversorgungsangebot im Quartier ist ein kleiner Nahversorger geplant.
Der Bezirk hat bereits 1994 im Rahmen der Masterplanung für das Gebiet entschieden, dass eine Bebauung erfolgen soll, um brachliegende Flächen optimal zu nutzen und im Bezirk mehr Wohnraum zu schaffen.
In den Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW) der Architektenkammer Berlin ist festgelegt, dass Preisgerichtssitzungen nicht öffentlich sein dürfen, um die Anonymität der im Wettbewerb befindlichen Entwürfe sicherzustellen. Mit dieser Maßgabe sind wir Anfang des Jahres in die Planungen unseres Architekturwettbewerbs gegangen. Dabei haben wir über die Besetzung der Jury mit Vertretern aus dem Berliner Senat und dem Bezirk Treptow-Köpenick sichergestellt, dass gewählte Vertreter der Bürger und Bürgerinnen an der Auswahl des besten Entwurfs mitwirken.
Es ist unser Anspruch und Bestreben, die Bauarbeiten für alle Nachbarn so erträglich wie nur möglich zu gestalten. Um Einschränkungen der Wohnqualität möglichst zu minimieren, ist die oberste Prämisse, die Bauarbeiten sorgfältig vorzubereiten, um sie später reibungslos stattfinden zu lassen. Die technischen Voraussetzungen für den An- und Abtransport für die zukünftige Baustelle wurden bereits geschaffen. In Abstimmung mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt wurden sog. “Dalben” vor der Uferwand befestigt. Diese dienen als An- und Ablegestelle für die Baustellenschiffe. Vor und während der Bauphase werden wir Maßnahmen ergreifen, um die offene Kommunikation zwischen den Anwohnern und dem Vorhabenträger weiter aufrecht zu erhalten. So ist vorgesehen, alle Anwohner vor Baubeginn nochmals umfassend über den Zeitplan und die anstehenden Abläufe zu informieren. Stetige Updates werden auf der Homepage einsehbar sein, um die Bauabschnitte verfolgen, einschätzen und sich darauf vorbereiten zu können. Bauarbeiten werden zu geregelten Bauzeiten stattfinden. Um Lärm- und Schmutzbelastungen zu reduzieren, prüfen wir Alternativen für den Transport (z.B. An-/ Abtransport über die Spree). Für die eingeschränkte Kfz-Stellplatzsituation werden wir intelligente Lösungen (in Kooperation mit umliegenden Nachbarn) entwickeln.