Liebe Nachbarn,
vermehrt erreichen uns Anwohnerfragen zu unserem Vorhaben, insbesondere wird vor dem Hintergrund des Baustellenverkehrs durch LKW kritisch gefragt, ob wir die Möglichkeit des Abtransports von Erdaushub über den Wasserweg besser nutzen könnten.
Nachvollziehbarerweise wird der Umstand, dass wir den Wasserweg bereits intensiv genutzt haben von Ihnen als Anwohner weniger (intensiv) wahrgenommen, als jene Belastungen durch den unvermeidbaren LKW-Verkehr, die subjektiv als störend empfunden werden. Aber die Realität ist, dass wir rd. 75 % Prozent des gesamten Erdaushubs unseres Bauvorhabens Fanny-Zobel-Straße über den Wasserweg abwickeln werden. Eine Quote, die wir bei dem bisherigen Erdaushub ebenfalls erreicht haben. Es werden sich in Berlin so gut wie keine Bauvorhaben finden, die eine vergleichbar hohe Wassertransport-Quote ausweisen können.
Aber ganz konkret: Unser Bauvorhaben Fanny-Zobel-Straße besteht aus verschiedenen Bauabschnitten (aktuell: Baugrube/Gründung), die ihrerseits unterschiedliche Anforderungen stellen und entsprechend mit unterschiedlichen Belastungen einhergehen.
Im Rahmen der bereits im Zeitraum von April 2018 bis März 2019 durchgeführten bauvorbereitenden Maßnahmen wurde das Vorhabengrundstück auf einer Fläche von ca. 8.000 m² durch den Abtrag von ca. 2,5 m unter der Geländeorberkante (GOK) bis zu einer Tiefe von ca. 32,50 m unter Normalhöhenniveau (NHN) in diesem Bereich vollständig dekontaminiert. Bereits in dieser Phase haben wir die Möglichkeit des Abtransportes von rd. 20.000 m³ Erdaushub über den Wasserweg intensiv genutzt.
Im Juli 2020 haben wir mit den Arbeiten für das Gewerk Baugrube / Gründung begonnen, wobei sich die Arbeiten in zwei Lose aufteilen. Die Arbeiten für Los 1 haben im Juli 2020 begonnen. Diese stehen kurz vor dem Abschluss und werden bis Ende Februar 2021 erledigt sein.
Das Los 1 umfasst sämtliche Leistungen für die Herstellung der Baugrube bis einschließlich der Durchführung der Dichtigkeitsprüfung (Pumpversuch), im Wesentlichen: Baustelleneinrichtung, Baustellensicherung, Technische Bearbeitung, restliche Leistungen zur Baufeldfreimachung einschließlich Trassenberäumung und Rückbau der historischen Uferwand, anteilige Vermessung, Kampfmittelsondierung, Kampfmittelberäumung, Einbau Trägerverbau, Schlitzwandarbeiten (und damit verbundene Aushubarbeiten entlang der Grundstücksgrenzen), Dichtsohlarbeiten, Herstellen sowie die Installation und Vorhaltung der Wasserhaltung sowie die Durchführung des Pumpversuchs, einschließlich sämtlicher in diesem Zusammenhang erforderlicher Leistungen.
Im Rahmen von Los 1 spielen Aushubarbeiten oder der Abtransport von Erdreich, wie Sie an der Aufgabenbeschreibung ersehen können, eine eher untergeordnete Rolle. Dessen ungeachtet haben wir – wie bereits im Oktober 2020 angekündigt – den in dieser Phase anfallenden Erdaushub, wann immer möglich, über den Wasserweg abtransportieren lassen. Teilweise wurde aus logistischen Gründen (z.B. Zugänglichkeit der Entsorgungsstellen nur über den Landweg) auch Erdaushub über den Landweg abtransportiert. Der Anlieferverkehr für die Schlitzwände sowie die Betonanlieferungen für die Schlitzwandarbeiten konnte aus logistischen Gründen ebenfalls nur über den Landweg abgewickelt werden. Allerdings sind die Arbeiten für die Schlitzwandherstellung (und damit einhergehende Betonage-Arbeiten) bereits seit Jahresende 2020 abgeschlossen, so dass die dadurch entstandenen Belastungen in Zukunft wegfallen. Gleiches gilt für den Erdaushub in dieser Phase (Los 1).
Das nachfolgende Los 2 umfasst sämtliche Leistungen für die Herstellung der Baugrube nach Durchführung der Dichtigkeitsprüfung und Beendigung der Baugrubenarbeiten einschließlich der Wasserhaltung ( Los 1), also im Wesentlichen: die Wiederaufnahme der Baustellentätigkeit, anteilige Vermessung, Auftriebssicherung (Gewi-Pfähle) und die Einbringung der KPP-Pfähle, Aussteifung und Verankerung, Rückbau Trägerverbau, Schlitzwand begradigen, Kappen der KPP-Pfähle, Vorbereitung und Übergabe der Baugrube an den Auftragnehmer Rohbau einschließlich sämtlicher in diesem Zusammenhang erforderlicher Leistungen.
Im Rahmen des Loses 2 wird es im Laufe des Jahres 2021 auf den Flurstücken 118 und 143 auf einer Fläche von rd. 5.500 m² zu den Erdaushubarbeiten der tieferen Schichten des Baufeldes kommen, die dann wieder einen Abtransport von Erdreich über den Wasserweg möglich machen. Eine genaue Terminierung dieser Erdaushubarbeiten ist derzeit noch nicht möglich.
Unabhängig von unserer online-Baustellenkommunikation auf dieser Projekt-Homepage befinden wir uns mit allen unmittelbaren Nachbarn (WALTER, Berlinovo, WSA, Bezirk Treptow-Köpenick) in einem engen Austausch, um die Belastungen für die gesamte Nachbarschaft so gering wie möglich zu halten.
Wir danken für Ihr Verständnis!
Ihr
AGROMEX Team